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			Morgens Rainer Platte - erst 
			Mittags los... 
			Erst ein Stück Tal, dann ging es zur 
			Maustelle hinauf. Vorher haben Rainer und ich schon getrennt, da er 
			bereits im 1. Gang fuhr und meinte das könnte etwas länger dauern. 
			Ich sollte oben warten - wie gehabt. Sonst anrufen, wenn es Probleme 
			gibt. 
			An der Mautstelle traf ich eine Pärchen aus Hamburg. Sie war schon 
			etwas erschöpft. Das lag hauptsächlich daran, dass die Beiden keine 
			kleinen Kettenblätter an ihren Räder hatten. Das dritte und kleinste 
			Kettenrad sollte  
			man schon haben, wenn man in die Berge fährt. Dann ist ein 
			Übersetzung von bis zu 1/1 möglich. Ich benötigte das Kettenrad ab 
			9% Steigung, mit Anhänger. Der Mann aus Hamburg Rahlstedt überholte 
			mich auf der halben Strecke trotzdem. Es scheint auch so zu gehen 
			macht aber keinen Spaß. 
			Es sind insgesamt 30km bis zum Hochtor. Leider gibt es auf dem 
			gesamten Weg nach oben kein Straßenstück, die weniger Steigung als 
			12% hat. 
			Es geht unerbittlich bergauf. Bei km 18 war mein Blutzucker so weit 
			abgesackt. dass ist eine Pause machen musste. Essen und Trinken 
			brachten mich mit neuer Energie wieder auf die Hochalpenstrasse.  
			2km weiter gab es einen Kiosk mit Souvenir-Laden. Die Kassiererin 
			meinte, es wären noch 10 harte Kilometer nach oben. Vorher war ich 
			mir im Zweifel, ob ich es schaffen würde. Ich dachte, vielleicht 
			kommt der Postbus &Link& ja vorbei und nimmt mich mit. Aber nun 
			wusste ich, dass ich diese paar Kilometer noch schaffen würde. 
			Mit vielen kleinen Verschnaufpausen ging es immer ein bisschen 
			weiter. 
			Ein Motorradfahrer hielt plötzlich neben mir an, als ich in einer 
			Haltebuch pausierte. Wir sprachen über andere Pässe, die wir wir 
			schon gefahren sind. Über dies und das und das, was auf diesem Pass 
			noch vor uns liegt.  
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			Abends Aber erstmal mussten wir 
			dorthin kommen. Es fehlten noch ein paar Kilometer bis zum höchsten 
			Punk der Straße - das Hochtor. 
			Um dort hin zu kommen, ging es ca. hundert Höhenmeter herunter - 
			schade, denn die, und ein paar mehr mussten wir noch fahren.  
			Erst dann ging es bergab. Der Weg herunter ist steil - genauso, wie 
			herauf. In wenigen Minuten ist der Geschwindigkeitsrausch vorbei, 
			dann geht es schon wieder bergauf. Es folgen zwei Tunnels, die aber 
			nicht besonders lang sind (ca. 100m). Vor dem ersten Tunnel sind 
			noch ein paar Serpentinen zu fahren. Dort treffe ich den 
			Motorradfahrer wieder. Auf dem Edelweißspitze gibt es auch Zimmer zu 
			mieten. 
			Seine Freunde und er aus (Kennzeichen KH) haben dort ein Quartier 
			gefunden. Vorher waren sie auf der Franz-Josefs-Höhe. Dort ist der 
			Berg Großglockner end auch mal zu sehen. Hier gibt es auch eine 
			Gletscher. "Pasterzengletscher" heißt er. Der Kradfahrer war wohl 
			extra alleine noch mal zurückgefahren, um mit mir noch einmal zu 
			sprechen. Sehr nett von ihm! Wir wünschten uns noch einen schönen 
			Urlaub und verabschiedeten uns.  
			Endlich hatten wir den ersten Tunnel erreicht. Rainer war vor mir 
			dort und wartete. Wir hatten nämlich vereinbart - niemals allein 
			durch Tunnels fahren.  
			(Zwei Radfahrer sehen Auto- und Motorradfahrer eher als einen). 
			Außerdem war mein Rücklicht verdeckt durch die Kühltasche. Deshalb 
			fuhr Rainer immer hinter mir. Es wurde langsam kühler, da wir schon 
			einige Zeit im Schatten fuhren. Die Serpentinen vor dem zweiten 
			Tunnel gaben mir den Rest.  
			Endlich oben angekommen machten wir Halt - hier schien noch etwas 
			Sonne. Durch den Tunnel donnerten ein paar Motorräder. 
			Meine Beine waren am Ende. Die Krämpfe kamen in immer kürzeren 
			Abständen. Vor dem zweiten Tunnel machten wir noch kurz Halt. Auf 
			der anderen Seite befindet sich das Hochtor (2504m). Zwei Schweizer 
			Frauen machten Fotos von uns. Hier ist ein Bergpanorama zu sehen, 
			was neu war. Schließlich befanden wir uns auf der anderen Seite der 
			Alpen. 
			Es war kalt. Ich fror. Extra die lange Hose rausholen hatte ich 
			keine Lust. 
			Hoffentlich hatte die Tankstelle in Heiligenblut noch geöffnet. 
			Mittlerweile war es 20:00Uhr geworden.  
			Es ging, bis ein paar kurze Anstiege, nur noch bergab. An der 
			Mautstelle sahen wir zum ersten Mal, dass die Überfahrt nicht ganz 
			billig ist. 
			19€ für Motorräder und 29€ für Autos. Um 21:15Uhr werden die Letzen 
			auf die Hochalpenstraße gelassen. Dann ist Feierabend bis morgens um 
			6:00Uhr.    | 
		
		
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			Mittags Langsam kroch eine 
			etwas ungewöhnliches Gefährt die Serpentinen hinauf. Es war ein 
			Behinderter, der nur mit den Armen diesen Weg fuhr. Als 
			Querschnittsgelähmter bleibt ihm natürlich nichts anders übrig.  
			Er hielt neben uns an. Ich bot ihm Magnesium an. Er meinte, dass es 
			auch so geht.  
			Hannes aus dem Ruhrgebiet traf ich noch öfters. Wir waren ungefähr 
			gleich schnell - äh, langsam. Et was vor der Edelweißwand kam er 
			hinter mir an.  
			Er bekam von mir einen Flasche mit kaltem Bergquellwasser, die ich 
			dort befüllte. 
			Diese Flasche bekam ich von einem Autofahrer geschenkt. Er kam aus 
			Wien und hatte ein Presseschild am Wagen.  
			Im Wagen wäre genug zu trinken. Er erzählte von einem Radrennfahrer, 
			der gewettet hatte, das er die Großglocknerstraße schnelle 
			herunterfahren könnte, als ein Formel 1 Rennwagen. Kaum zu glauben, 
			aber nicht 
			von der Hand zu weisen. Leider ist mir der Name des Radfahrers 
			entfallen. Inzwischen soll er gestorben sein.  | 
			
			Nachts 
			 An der Stichstraße zur 
			St.-Josefs-Höhe machte Rainer von mir eine Videoaufnahme. 
			In Heligenblut angekommen war eine Tankstelle auf Anhieb nicht zu 
			finden. Erst, als wir bis zum unteren Teil des Ortes fuhren, fanden 
			wir sie. 
			Sie hatte geschlossen! Neben der Tankstelle - praktisch, auf dem 
			gleichen Gelände, befindet sich ein Imbiss. Dieser hatte noch 
			geöffnet. 
			Ca. fünf junge Leute hatten sich dort zum Feierabend getroffen. Die 
			Wirtin meinte, dass sie ein paar Packtaschen für Rainer hätte. 
			So viel Freude in Rainers Gesicht kann man kaum beschreiben. Er war 
			glücklich und ich auch. Wir aßen jeder ein Sandwich und tranken ein 
			Bier. 
			Der Campingplatz war genau gegenüber auf der anderen Straßenseite. 
			So nahm der Tag noch ein gutes Ende. 
			 
			Wir fuhren einfach auf den Platz und suchten uns den nächsten 
			Standort für unser Zelt, welcher an dem Waschräumen war. Es war 
			schon fast dunkel,  
			als der Campingplatzbetreiber zu uns kam. Herr Schmidl fragte, ob 
			wir Brötchen morgen früh haben möchten. Das kam uns gut gelegen. 
  
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					NachmittagsDie 
					Edelweißspitze ist der höchste Punkt dieser Straße. Eine 
					Sackgasse geht von Fuschertröl nach oben. Dort soll es eine 
					schöne Aussicht geben. Das Ankommen von Rainer war auch noch 
					nicht in Aussicht. 
					In der Gaststätte kaufte ich mir ein Eis und ging zu Fuß den 
					Trampelpfad hinauf. Ich hoffte auf ein Auto oder Motorrad, 
					welches auch gerade dort hinauffahren wollte. Leider kam 
					Keines. 
					Als ich auf halber Höhe war, sah ich Rainer oder jedenfalls 
					jemanden der sein Rad schob. Irgendwie sah das nicht so aus, 
					wie ich ihn kannte. Vielleicht täuschte ich mich auch und er 
					war es gar nicht. Auf die Entfernung war er und sein Rad 
					nicht so genau zu erkennen. Ich hob meinen Arm und winkte 
					ihm zu. Er schaute auf die Straße. Ich ging den Wanderweg 
					wieder hinunter, um mich bemerkbar zu machen. Es könnte auch 
					sein, 
					dass er weiter fuhr und wir uns verpassten. Auf den 
					Handy-Anruf reagierte er nicht. Nach mehrmaligen Winken sah 
					er mich. Ich hatte meine grün-gelbe Jacke an, die auch kaum 
					zu übersehen ist. Als ich naher kam bemerkte ich, dass er 
					sein gesamtes Gepäck nicht mehr am Rad hatte.  
					Außerdem trug er eine komische Mütze und keinen Helm. Warum 
					keinen Helm? Gibt es eine noch gefährlichere Straße, als 
					diese? 
					Ich weiß es bis heute nicht. Auf mein Nachfragen erklärte er 
					mir, dass sein Gepäck, inklusive unseres Zeltes, schon in 
					Heiligenblut wäre. Er hätte ein polnisches Ehepaar 
					angesprochen, die aber leider kein Deutsch verstehen 
					konnten. 
					Mit gebrochenen Englisch hätten sie sich darauf verstanden, 
					dass das Gepäck an der ersten Tankstelle in Heligenblut 
					abgegeben werden würde. 
					So viel Gottvertrauen hätte ich zu völlig fremden Menschen 
					nicht gehabt! Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht so 
					genau, ob wir heute Nacht ein Dach, bzw. eine Zeltplane über 
					dem Kopf haben. Die Plane war nämlich auch in den Taschen. 
					Rainer hätte noch nicht einmal eine Isomatte und einen 
					Schlafsack.    
			 
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			  Der Name Heiligenblut rührt 
			der Legende nach von einem Fläschchen mit dem Blut Christi her, 
			welches Briccius (auch Briktius, Brictius) (lat. Friedrich), ein 
			dänischer Prinz, der hier um 914 auf dem Rückweg von Konstantinopel 
			von einer Lawine verschüttet wurde, in die Wade habe einwachsen 
			lassen, um es vor Räubern zu schützen. Aus den Schneemassen, unter 
			denen er begraben wurde, seien drei Ähren herausgewachsen, wodurch 
			sein Leichnam und die Blutreliquie aufgefunden wurden. Als einige 
			Bauern ihn begraben wollten, habe sich ein Bein störrisch geweigert, 
			unter der Erde zu bleiben. Als man der Sache auf den Grund ging, 
			fand man das Fläschchen, das seither im Sakramentshaus der 1460 bis 
			1491 erbauten Pfarrkirche des Hl. Vinzenz aufbewahrt wird. 
			 
			Quelle Wikipedia 
			
				
					
						
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							Wappen Heiligenblut 
							 Höhe 1288m 
							1.185 Einwohner  | 
							
							
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					Das gespaltene Wappen zeigt 
					vorne die Wallfahrtskirche vor der stilisierten Bergkulisse 
					des Großglockners, hinten symbolisieren drei Weizenähren und 
					die Ampulle mit dem Blut Christi, von dem ein Heiligenschein 
					ausgeht, die Bricciuslegende.  
			 
			Die Hochgebirgsregion um 
			Heiligenblut entwickelte sich ab Ende des 19. Jahrhunderts zunächst 
			zum klassischen
			
			Sommerfrischenort und ab den 1930er Jahren zur zweisaisonalen 
			Tourismusregion. Maßgeblichen Anteil daran hat die 1935 eröffnete
			
			Großglockner-Hochalpenstraße, deren südlicher Ausgangspunkt 
			Heiligenblut ist.  |