Home ] VeloRadWege ] 1.Tag nach Solothurn ] 2.Tag nach Thun ] 3.Tag nach Interlaken ] 4.Tag nach Brigerbad ] 5.Tag nach Ulrichen ] [ 6.Tag Andermatt ] 7.Tag nach Gottardo ] 8.Tag nach Disentis ] 9.Tag zum Landquart ] 10.Tag nach Zürichsee ] 11.Tag nach Jestetten ] 12.Tag Küssaberg ] 13.Tag zurück Basel Bad ] Überblick Tagestouren ] Karten Schweiz ]

6.Tag Andermatt

 

Do 1.7.2010 | 6. Tag  Von Ulrichen nach Andermatt Campingplatz | 45km | Ø 12,5km/h | 1450 Höhenmeter | maximale Steigung 15 Prozent | maximale Geschwindigkeit 58 km/h

| Vor dem Pass sind auch schon ein paar Serpentinen...

| kurz vor der Passhöhe bei 2300m | hier ist der Eingang zur Eisgrotte des Rhonegletschers |

| linke Seite vom Bild oben: Furkapass Aufstieg | rechte Seite: ehemaliger Rhonegletscher |

Der Rhonegletscher (teilweise auch Rottengletscher genannt) ist ein Talgletscher im Quellgebiet der Rhône, im äußersten Nordosten des Kantons Wallis, in den Zentralalpen der Schweiz. Er ist knapp 10 km lang, weist eine durchschnittliche Breite von etwas mehr als einem 1 km auf und bedeckt eine Fläche von 17 km². Der Rhonegletscher war vor allem im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts aufgrund seiner damals noch weit ins Tal bei Gletsch hinunter reichenden Zunge eine große Touristenattraktion. Der Rhonegletscher schmilzt seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich. Experten gehen davon aus, dass er bis ins Jahr 2100 beinahe vollständig verschwunden sein wird.

| Serpentinen bei der Abfahrt vom Furkapass |

1964 wurden auf dem Furkapass einige Filmszenen des James-Bond-Films Goldfinger mit Gert Fröbe (Goldfinger), Harold Sakata (OddJob), Sean Connery (James Bond),

und Tania Mallet (Tilly Masterson) gedreht. Einige Szenen wurden auch etwas weiter unterhalb, in Andermatt, gedreht.

Immer wieder fahren wir neben, oder kreuzen eine einspurige Bahntrasse. Hier ein kleiner Einblick in die unglaubliche Bahnstrecke: Furkabasistunnel (Quelle: Wikipedia)

Wegen der schwierigen Lawinensituation war die Strecke über den Furkapass zwischen Realp und Oberwald VS, die auch am Rhone-Gletscher vorbeiführt, nicht wintersicher. Die daraus resultierende Streckensperrung zwischen Oktober und Mai teilte das Netz in zwei Hälften, die vor und nach der Sperrung jeweils erforderlichen Arbeiten waren entsprechend kosten- und arbeitsintensiv. Der Bau des Furka-Basistunnels sollte die Bergstrecke ersetzen und eine wintersichere Verbindung zwischen den Kantonen Uri und Wallis herstellen. Zur Winterpause 1981 wurde die Bergstrecke stillgelegt und 1982 der 15,381 km lange Basistunnel eröffnet. Der ursprünglich geplante Rückbau der Bergstrecke konnte von Eisenbahnfreunden verhindert werden, die 1983 den Verein Furka-Bergstrecke und 1985 die Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG (DFB) als Trägergesellschaft gründeten und auf Spenden angewiesen sind. Seit 1992 sind wieder Dampfzugfahrten auf einem Teilstück der Strecke (Realp bis Gletsch) möglich. Seit August 2010 ist die Strecke wieder vollständig befahrbar. Leider waren wir einen Monat zu früh da - schade...

Der Furkapass verbindet auf einer Höhe von 2'436 m ü.M. das Urserental (das obere Tal der Reuss) im Schweizer Kanton Uri mit dem Bezirk Goms im Kanton Wallis. Auf ihm verläuft die Europäische Wasserscheide.

Morgens

Bei 19 Grad fahren wir in Richtung Pass. Verfahren kann man sich hier auch nicht - es gibt nur diese Straße. Es geht stetig bergauf. Die Steigungen sind mäßig - allerdings wird hier schon etwas Kondition gebraucht. Ein Baustelle mit Ampel zwingt uns zu einer kurzen Verschnaufpause. Weiter geht es aufwärts.

Vormittags

Die Furkastraße schlängelt sich immer weiter nach oben. Ein paar Serpentinen mit Steigungen von 7-8% kommen auch schon. Teilweise kann ich sogar im 2. Gang fahren, der ermüdet nicht so stark.

Mittags

Der Rhonegletscher ist die Quelle des Flusses Rhone. Ab hier fließt dieser nach 812 km ins Mittelmeer.

Die Straße hinunter nach "Andermatt" ist leider in einem nicht so guten Zustand, wie die Auffahrt. Einige Schlaglöcher und die Straße ist nicht so breit und übersichtlich. Wir fahren trotzdem mit bis zu 60km/h die Serpentinen hinunter. Es sind ein paar Autos und auch Motorradfahrer unterwegs. Andere Radfahrer sehen wir nicht. Wir kommen in ein Tal, was von hohen, schneebedeckten Bergen umgeben ist. Ein Campingplatz liegt links von uns, etwas abseits der Landstraße. Wir fahren weiter bis kurz vor Andermatt. Dort, direkt am Ortseingang befindet sich eine Seilbahn. Direkt daneben liegt der Campingplatz rechts und links von der Straße. Sehr einladend sieht es hier auf den ersten Blick nicht aus -  offenes Gelände, in Parzellen eingeteilt. Rainer schaut sich erst mal ein paar Oldtimer in aller Ruhe an. Ich bin immer etwas unruhig, wenn ich noch nicht weiß, wo ich schlafen kann. Meine Stimmung wird schlechter. Dann entschließen wir uns doch hier zu bleiben.
Nachmittags

Die Auffahrt zum "Furkapass" fängt harmlos an. Es sind erst eine paar Kurven zu nehmen, auf die dann einen sehr lange Steigung folgt. Zum Ende kommt die Rampe mit vielen Serpentinen, die mindestens 12% haben. Ich kann dies mittlerweile einschätzen, da ich nur noch im Stehen im ersten Gang fahren konnte. An einigen Stellen liegt immer noch Schnee, wie auf den Bildern zu sehen ist. Die Fahrbahn ist völlig frei und trocken. Man sieht immer das Hotelgebäude über  sich näher kommen, aber es dauert, bis man es geschafft hat. Oben angekommen kann man sich prima erfrischen. Es gibt dort alles, was das Herz begehrt. Ich ruhe mich erst Mal eine halbe Stunde von den Strapazen aus. Die Rennradfahrer fahren gleich noch die restlichen 200 Höhenmeter bis zum Pass herauf. Die haben ja auch keine 25kg Gepäck mitzuschleppen.

Obwohl ich die Straße mehrere Kilometer weit sehen kann, entdecke ich Rainer nicht. Nach einer Stunde Wartezeit ist er immer noch nicht da. Langsam mache ich mir Sorgen - meistens ist Rainer da, wenn man nicht damit rechnet. Um die Wartezeit etwas zu überbrücken, schaue ich mir den Rhonegletscher an. Von dem ist nicht mehr so viel übrig. Das graue Eis ist nur noch im oberen Teil zu sehen. Unten sind nur noch glatt geschliffenen Felsen.

Da kommt er schiebender Weise die Rampe hinauf. Sein Hemd ist jetzt Braun und nicht mehr Beige, so wie heute morgen (das liegt wohl am Schweiß). Erst mal einen Kaffee, dann geht es ihm gleich besser. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es rauf zum Pass. Kurz vorher, auf einem Parkplatz bietet uns die Natur einen Panoramablick, den ich mein Leben nicht vergessen werde. Vor uns liegen die Westlichen Alpen in einer unglaublichen Ausdehnung! Hier kommt man sich klein und unbedeutend vor.

Hier treffen wir einen anderen Radfahrer, der uns entgegen kommt. er ist alleine unterwegs. Sein Equipment sieht sehr einfach aus: Mountainbike aus dem Kaufhaus, keine wasserdichten Taschen etc..- so geht es auch.

Abends

Die Anordnung und Ausstattung des Campingplatzes macht einen provisorischen Eindruck. Das heißt nicht, dass es hier schlecht ist. Es ist alles da: Drei Duschen, Waschgelegenheit, Waschmaschine, Trockner und Toiletten befinden sich im Erdgeschoss vom Gebäude eines Skiliftes. Leider ist die Wiese (in Parzellen eingeteilt, ohne Baum und Strauch), auf der gezeltet werden kann auf der anderen Straßenseite. Die Anmeldung befindet sich in einem Container neben dem Skilift. Das Betreiberpaar ist nett und der Platz ist der preiswerteste auf dieser Tour in der Schweiz. Das Duschen funktioniert, ohne Münzen nach zu werfen! Am Besten ist die Ortsnähe zu "Andermatt". Dort gibt es Einkaufsmöglichkeiten (COOP), Post und vieles mehr. Das kann alles zu Fuß erreicht werden. Es gibt wieder Wurst mit Kartoffelsalat.

Am Abend entscheiden wir uns noch nicht weiter zu fahren, sondern am nächsten Tag den Gotthardpass zu besuchen. Wir haben noch genug Zeit und nach den Bergen ist das Fahren unspektakulär - und zum Radfahren sind wir ja hergekommen. Ohne Gepäck wird es auch etwas leichter gehen...

Andermatt liegt im Kanton Uri in der Zentralschweiz und ist eine politische Gemeinde sowie Hauptort des Urserentals. Der Ort selbst liegt an der Reuss und schmiegt sich in das Urserental. Die Gemeinde Andermatt wird vom Oberalppass begrenzt und reicht hier bis an die Kantonsgrenze von Graubünden .

Einwohner 1.258. Fläche 62 km2. Meereshöhe 1.447 m ü. NN.

(Quelle Wikipedia)

weiter gehts - rechts oben  

Home | Nach oben | VeloRadWege | 1.Tag nach Solothurn | 2.Tag nach Thun | 3.Tag nach Interlaken | 4.Tag nach Brigerbad | 5.Tag nach Ulrichen | 6.Tag Andermatt | 7.Tag nach Gottardo | 8.Tag nach Disentis | 9.Tag zum Landquart | 10.Tag nach Zürichsee | 11.Tag nach Jestetten | 12.Tag Küssaberg | 13.Tag zurück Basel Bad | Überblick Tagestouren | Karten Schweiz