Morgens Bei 19 Grad fahren wir in Richtung Pass. Verfahren
kann man sich hier auch nicht - es gibt nur diese Straße. Es geht
stetig bergauf. Die Steigungen sind mäßig - allerdings wird hier
schon etwas Kondition gebraucht. Ein Baustelle mit Ampel zwingt uns
zu einer kurzen Verschnaufpause. Weiter geht es aufwärts.
Vormittags
Die Furkastraße schlängelt sich immer weiter nach oben. Ein paar
Serpentinen mit Steigungen von 7-8% kommen auch schon. Teilweise
kann ich sogar im 2. Gang fahren, der
ermüdet nicht so stark.
MittagsDer Rhonegletscher ist die Quelle des Flusses
Rhone. Ab hier fließt dieser nach 812 km ins Mittelmeer. |
Die Straße hinunter nach "Andermatt" ist leider in einem nicht so
guten Zustand, wie die Auffahrt. Einige Schlaglöcher und die Straße
ist nicht so breit und übersichtlich. Wir fahren trotzdem mit bis zu
60km/h die Serpentinen hinunter. Es sind ein paar Autos und auch
Motorradfahrer unterwegs. Andere Radfahrer sehen wir nicht. Wir
kommen in ein Tal, was von hohen, schneebedeckten Bergen umgeben
ist. Ein Campingplatz liegt links von uns, etwas abseits der
Landstraße. Wir fahren weiter bis kurz vor Andermatt. Dort, direkt
am Ortseingang befindet sich eine Seilbahn. Direkt daneben liegt der
Campingplatz rechts und links von der Straße. Sehr einladend sieht
es hier auf den ersten Blick nicht aus - offenes Gelände, in
Parzellen eingeteilt. Rainer schaut sich erst mal ein paar Oldtimer
in aller Ruhe an. Ich bin immer etwas unruhig, wenn ich noch nicht
weiß, wo ich schlafen kann. Meine Stimmung wird schlechter. Dann
entschließen wir uns doch hier zu bleiben. |
Nachmittags
Die Auffahrt zum
"Furkapass" fängt harmlos an. Es sind erst eine paar Kurven zu
nehmen, auf die dann einen sehr lange Steigung folgt. Zum Ende kommt
die Rampe mit vielen Serpentinen, die mindestens 12% haben. Ich kann
dies mittlerweile einschätzen, da ich nur noch im Stehen im ersten
Gang fahren konnte. An einigen Stellen liegt immer noch Schnee, wie
auf den Bildern zu sehen ist. Die Fahrbahn ist völlig frei und
trocken. Man sieht immer das Hotelgebäude über sich
näher kommen, aber es dauert, bis man es geschafft hat. Oben
angekommen kann man sich prima erfrischen. Es gibt dort alles, was
das Herz begehrt. Ich ruhe mich erst Mal eine halbe Stunde von den
Strapazen aus. Die Rennradfahrer fahren gleich noch die restlichen
200 Höhenmeter bis zum Pass herauf. Die haben ja auch keine 25kg
Gepäck mitzuschleppen.
Obwohl ich die Straße mehrere Kilometer weit sehen kann, entdecke
ich Rainer nicht. Nach einer Stunde Wartezeit ist er immer noch
nicht da. Langsam mache ich mir Sorgen - meistens ist Rainer da,
wenn man nicht damit rechnet. Um die Wartezeit etwas zu überbrücken, schaue ich mir den
Rhonegletscher an. Von dem ist nicht mehr so viel übrig. Das graue
Eis ist nur noch im oberen Teil zu sehen. Unten sind nur noch glatt
geschliffenen Felsen.
Da kommt er schiebender Weise die Rampe hinauf. Sein Hemd ist
jetzt Braun und nicht mehr Beige, so wie heute morgen (das liegt
wohl am Schweiß). Erst mal einen Kaffee, dann geht es ihm gleich
besser. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es rauf zum Pass.
Kurz vorher, auf einem Parkplatz bietet uns die Natur einen
Panoramablick, den ich mein Leben nicht vergessen werde. Vor uns
liegen die Westlichen Alpen in einer unglaublichen Ausdehnung! Hier
kommt man sich klein und unbedeutend vor.
Hier treffen wir einen anderen Radfahrer, der uns entgegen kommt.
er ist alleine unterwegs. Sein Equipment sieht sehr einfach aus:
Mountainbike aus dem Kaufhaus, keine wasserdichten Taschen etc..- so
geht es auch. |
Abends Die Anordnung und Ausstattung des Campingplatzes macht einen
provisorischen Eindruck. Das heißt nicht, dass es hier schlecht ist.
Es ist alles da: Drei Duschen, Waschgelegenheit, Waschmaschine,
Trockner und Toiletten befinden sich im Erdgeschoss vom Gebäude
eines Skiliftes. Leider ist die Wiese (in Parzellen eingeteilt, ohne
Baum und Strauch), auf der gezeltet werden kann auf der anderen
Straßenseite. Die Anmeldung befindet sich in einem Container neben
dem Skilift. Das Betreiberpaar ist nett und der Platz ist der
preiswerteste auf dieser Tour in der Schweiz. Das Duschen
funktioniert, ohne Münzen nach zu werfen! Am Besten ist die Ortsnähe
zu "Andermatt". Dort gibt es Einkaufsmöglichkeiten (COOP), Post und
vieles mehr. Das kann alles zu Fuß erreicht werden.
Es gibt wieder Wurst mit Kartoffelsalat.
Am Abend entscheiden wir uns noch nicht weiter zu fahren, sondern
am nächsten Tag den Gotthardpass zu besuchen. Wir haben noch genug
Zeit und nach den Bergen ist das Fahren unspektakulär - und zum
Radfahren sind wir ja hergekommen. Ohne Gepäck wird es auch etwas
leichter gehen... Andermatt liegt im Kanton
Uri in
der Zentralschweiz und ist eine politische Gemeinde sowie Hauptort
des Urserentals. Der Ort selbst liegt an der Reuss und schmiegt sich
in das Urserental. Die Gemeinde Andermatt wird vom Oberalppass
begrenzt und reicht hier bis an die Kantonsgrenze von
Graubünden .
Einwohner 1.258. Fläche 62 km2. Meereshöhe 1.447 m ü. NN.
(Quelle Wikipedia) |