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Di 24.7.2007 | 3. Tag | Abfahrt Hohenwarte - Ankunft Aken

 

 

 

   
 

 

3. Tag(Di) Fahrt von Jersleben nach Aken

Ulf (40) und Sohn Florian (14) traf ich beim Lesen einer Karte direkt am Wasserstraßenkreuz Madgeburg – zu diesem Zeitpunkt war meine Verwirrung komplett – an dieser Stelle war ich 10min vorher schon einmal – die ERW-Wegweiser zeigten in alle Richtungen, widersprüchliche Beschilderung, außer in die ich fahren wollte – die Hilfe der Beiden kam mir gerade Recht – sie hatten sich Tags zuvor eine bessere Karte gekauft, da sie auch schon Schwierigkeiten hatten den ERW zu folgen – sie kamen aus Wittenberge – wir hatten also den gleiche Weg – elbaufwärts.

Nach Madgeburg wollten wir alle nicht – lieber weit weg vom Verkehr einer Stadt – wir fuhren ein Stück ERW, rechtselbisch – dann eine Abkürzung über Wahlitz und Gommern – die Elbe macht hier einen Schlenker Richtung Westen, daher war die Abkürzung genial – am Besten war der Weg über Dornburg, am Campingplatz Plotzky vorbei, quer durch den Wald – in einem kleineren Ort fiel mir ein Geräusch auf, das sich anhörte, wie ein nahender LKW – ich hatte es vorher auch schon wahrgenommen, aber dem keine Bedeutung beigemessen – ich schaute nach hinten, kein LKW weit und breit – da entdeckte ich die Ursache – hinten Rechts am Anhänger war ein Platten im Reifen – Ulf fragte ein paar Gemeindearbeiter, wo eine Unterstellmöglichkeit wäre, weil es gerade anfing zu regnen – ein paar hundert Meter weiter, in einer Seitenstraße, von einem Neubaugebiet, befand sich ein überdachter, sechseckiger Holzpavillon – dort passten wir, samt der drei Fahrräder hinein – schnell das Rad des Anhängers abgenommen, und dann begann das Suchen nach dem Flickzeug – irgendwo hatte ich mehrere Flicken verstaut – auch, nachdem ich den zweiten Sack geöffnet hatte, wurde ich nicht fündig – Ulf und Florian nutzten die Zeit, um ein paar Brötchen zu essen – meine Suche blieb ergebnislos – Ulf hatte natürlich sein Flickzeug griffbereit – das Loch im Schlauch war schnell gefunden, und geflickt – schnell aufgepumpt, um zu testen, ob er hält – nun den Mantel überprüfen, wo der Gegenstand das Loch verursacht hat und evt. Noch darin steckt – ein Dorn von einem Brombeerstrauch – alles wieder zusammenbebaut – Säcke wieder zusammengepackt und auf den Anhänger geschnallt – fertig.

Der Vortag (110km) steckte mir noch in den Gliedern (Bein- und Kopfschmerzen und Verspannung im Nacken) – Aken war ein geplantes Tagesziel – außerdem wollte ich das mal ausprobieren, was im Internet angepriesen wurde – das erste Gatter war geschlossen (Kanuclub) – das nächste Grundstück war richtig – hinten auf dem Grundstück standen Wohnwagen, vorne Boote und dazwischen Container – alles sah etwas verwahrlost aus, als hätte schon seit einiger Zeit keiner mehr Ordnung gehalten – der erste Eindruck bestätigte sich, als ich den Verwalter sah, durchlöcherter Pullover, wahrscheinlich Brandlöcher von Zigarettenasche, dicker Bauch – insgesamt ein abstoßendes Erscheinungsbild – „Ja, ein Wohnwagen wäre auch noch für 12€ zu mieten“ – was nicht teuer ist – allerdings, was mich da erwartet hätte, war mir nicht ganz geheuer – besser

Der Regen hatte aufgehört – die Fahr ging weiter auf unserer Abkürzung nach Gommern – unsere Vorräte haben wir bei REWE (Äpfel, die sehr gut schmeckten, abgepackten Käse, Cervelatwurst und eine Flasche Kakao) aufgefüllt – Geld geholt – dann standen wir, an einer Straßenkreuzung mitten in Gommern und wussten nicht so recht welche Richtung am Besten ist – meine Karten waren dafür nicht zu verwenden, da der Maßstab viel zu groß gewählt war (was wiederholt feststellen musste) – Ulf hatte entweder eine Eingebung, oder er hat diese schmale, unscheinbare Straße auf seiner Karte gehabt – Na, jedenfalls war der Weg genau richtig – wir fuhren nicht an Hauptstraßen, was wir vorher oft genug erlebt hatten, sondern durch eine wunderschöne Landschaft, die aus Feldern, Wald und Wiesen bestand – teils nicht asphaltierte Waldwirtschaftswege, die aber gut festgefahren waren – ich konnte die Durchschnittsgeschwindigkeit von 21km/h gerade mithalten – im Wald konnte ich Windschatten fahren, was immer ein gewisses Risiko darstellt – der Vordermann sollte wissen, das er nicht unvermittelt bremsen kann, ohne einen Auffahrunfall zu verursachen – hinter Florian hatte ich etwas Bedenken, da er mit seinen 14 Jahren noch etwas unbedarft ist – es ging alles gut – so weit ich mich erinnern konnte, ging es über Dornburg am Campingplatz Prödel vorbei – wir kreuzten Bahnschienen – mitten im Wald entdeckten wir den Eingang zum Schloss Friederikenberg, von dem auch nur noch der Eingang existierte (kein Wunder, das ist schon ein paar Tage her, nämlich 1696 gebaut) - das letzte Stück des gemeinsamen Weges führte im Zickzack über eine riesige Wiesenfläche, auf der wir dem Wind ungeschützt ausgeliefert waren – mit ca. 5 Stärken blies er direkt von der Seite – dann macht Windschatten fahren keinen Sinn. - auf den letzten Kilometern kam noch hinzu, dass hier Spurplatten verlegt wurden – für normale Fahrradfahrer stellt dies kein Problem dar – für Anhänger mit zwei Rädern schon – der Anhänger hat auf beiden Seiten noch gerade ausreichend Platz, um nicht von der Spurbahn herunterzurutschen (das Problem tritt ab 2008 nicht mehr auf, da der Hänger gegen einen Einradanhänger ausgetauscht wurde, auch MONOPORTER genannt) - man ist ständig damit beschäftigt den Hänger auf dem Beton zu halten, außerdem sollte man auf dem Vordermann achten, da dieser plötzlich anhalten könnte – größere Abstande sind bei dieser Geschwindigkeit keine gute Idee, da man sonst den Anschluss schnell verliert - Vater, Sohn und ich trennten uns kurz vor Aken, da die Beiden noch einigermaßen fit waren und einen Campingplatz ausprobieren wollten, der noch einige zig. Kilometer weiter lag.

Der Zeltaufbau erwies sich schwieriger, als gedacht – der Wind wehte, wie den ganzen Tag schon, mit Stärke 6 – erstmal Duschen, Abendessen Fertiggericht Asiatisch Curry – ich kochte hinter einer Sichtschutzwand – dort war es einigermaßen auszuhalten – um ein bisschen ausruhen (Tisch uns Stuhl und die Fahrt Revue passieren lassen, war dieser Ort gut geeignet – der Wind wurde zum Abend nicht weniger, sondern mehr -  beschloss ich einen Tisch der Bierzeltgarnitur mit dem Verwalter zusammen hochkant vor das Zelt zu stellen, um nicht schutzlos dem Wind ausgeliefert zu sein – dieser leistete gute Dienste, kippte aber doch einmal, durch den Winddruck, um – ich konnte ihn aus dem Zelt heraus wieder in seine ursprüngliche Position drücken (gut, dass er mir nicht direkt auf den Kopf gefallen ist.

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