6. Tag
(Fr) Fahrt von Laubegast nach Bad
Schandau
Gegen
17:00Uhr, bereits 64km an diesem,
vorletzten Tag gefahren, wollte ich mein
eigentliches Ziel „Bad Schandau“
erreichen – mein Kondition war gut, aber
durch die Anstrengung der letzten Tage
etwas angeschlagen (harte
Oberschenkelmuskulatur) – Gott sei Dank,
keine Krämpfe!
An alles
andere habe ich nicht mehr gedacht – ich
hatte erst nur die Kilometerschilder der
Elbe im Blick – Km 44 bei Laubegast –
das muss doch zu schaffen sein! – durch
einen wunderschönen ERW an Pirna vorbei,
immer direkt an der Elbe entlang, wurde
ich belohnt – die Abendsonne im Rücken
lief das Rad, diesmal ja ohne Anhänger
und Gepäck.
In
Königstein bekam ich erstmals eine
Eindruck von der Höhe des
Elbsandsteingebirges – gleich ein
Beweisfoto gemacht – dort sollte man die
Elbseite mit Hilfe der Personenfähre
wechseln, da es auf dieser Seite nicht
weiterging – es war immer noch angenehm
warm – der Fährmann antwortete sehr
freundlich auf meine Frage, ob er
wüsste, wann der Zug von Bad Schandau
fahren würde – er hatte sogar eine
Fahrplan dabei – um 20:15Uhr sollte ich
am Bahnhof sein – noch später war mir
etwas zu gewagt, da es dann bald dunkel
werden würde, und ich ja auch noch den
Weg nach Laubegast finden müsste.
Es wurde
immer hügeliger – Steigungen wurden
langsam immer mehr zur Quälerei – wie
weit ist es noch?, fragte ich mich immer
öfter – dann kam ein größerer Ort „Bad
Schandau“ – leider ist dies keine Stadt,
die besonders schön ist – ganz anders,
als ich es erwartet hatte – um den
Blutzuckerspiegel wieder etwas hoch zu
bekommen, kaufte ich mir ein Eis (Magnum
Nuss) und eine Flasche Kakao – lecker –
19:45Uhr – Zeit genug.
Über eine
Straßenbrücke ging es über die Elbe zum
Bahnhof – der wurde gerade komplett
umgebaut (Großbaustelle) – es sah dort
so aus, als wäre dort ein Bombe
explodiert – vor mir versuchten ein
Familie Fahrkarten zu kaufen – beide
Automaten waren nicht zu überreden
Eingaben von den Tasten anzunehmen
(blödes Gefühl) – also beschlossen wir
es aufzugeben und zum Bahnsteig zu gehen
– dort befanden sich mehrere
Grenzschutzbeamte - Deutsche mit
Schusswesten und Tschechische – Einen
sprach ich an, ob es noch eine
Möglichkeit gab Fahrkarten zu kaufen –
er erwiderte, dass, dies nicht möglich
sei, aber wenn ich Probleme hätte,
sollte ich auf ihn verweisen – das fand
ich nett.
6. Tag
(Fr) Ziel Bad Schandau
Das Ziel
meiner Reise war erreicht – ich empfand
ein wunderschönes Gefühl –
Selbstbestätigung und das selbst
vorbereitete Alleine erreicht zu haben –
daran sollte meine Familie teilhaben –
ich schrieb eine SMS an Bärbel und meine
Mutter.
Der
Bahnsteig war mit einigen Leuten
bevölkert – drei Leute wollten auch nach
Tschechien – diese wurden vor dem
Einstieg in den Triebwagen aufgefordert
ihre Pässe zu zeigen – ich machte ein
paar Fotos – wusste allerdings nicht so
genau, ob das so gern gesehen wurde.
Der
Grenzbeamte, mit dem ich schon vorher
gesprochen hatte, war offensichtlich an
einem Smalltalk interessiert – sein
Kollege stand etwas Abseits – er kannte
das wohl schon – wir unterhielten uns
über alles Mögliche: woher ich komme;
Doping der Radrennfahrer; warum der
Bahnhof so aussehe (Prestigeobjekt, der
ICE soll hier halten; etc. – dann kam
der Zug – es war ein ganz moderner
Triebwagen – genau das Gegenteil von dem
der nach Tschechien fuhr – etwas
Erleichterung machte sich in mir Breit,
da ich nun sicher war, bald wieder bei
meinem Zelt zu sein – meine Bekleidung
war nicht für Nachtfahrten geeignet –
kurze Hose und dünnes kurzärmliges
T-Shirt.
Dann kam
doch eine gewisse Unsicherheit auf: „wie
heißt der Bahnhof, wo ich aussteigen
müsste! – ich sah mir den Plan der
möglichen Haltestellen an (dort gibt es
Name für Orte, da würden Norddeutsche
nie drauf kommen, einer heißt
„Obervogelgesang“, ja wirklich) – der
Zug fuhr bis nach Dresden – irgendwo
dazwischen musste Laubegast liegen –
aber was ist, wenn der Bahnhof weit weg
von der Elbe liegt? – ich entschloss
mich dazu den letzten Bahnhof zu nehmen,
der noch ziemlich dicht an der Elbe
liegt (Heidenau)– dann kam auch schon
die Zugbegleiterin – ja sie wüsste
schon, das die Automaten in Bad Schandau
defekt sind – die Fahrkarte kostete 6€
inkl. Fahrrad.
Am Bahnhof
dachte ich noch kurz – nur nicht die
Orientierung verlieren – gleich rechts
raus, da muss irgendwo die Elbe sein
(150m) – dann den ERW Richtung Dresden
(10km) – da muss irgendwann Laubegast
kommen – der, in einem roten Ball
untergehenden Sonne, entgegen – es wurde
dunkel und kalt – geschafft!
6. Tag
(Fr) wieder zurück in Laubegast
Angekommen
in Laubegast waren die Berliner Kanuten
gerade mit dem Essen (2 Männer, 1 Frau
mit 2 Kindern und 2 Mädels) fertig –
kann ich euch eine Bier abkaufen? – ja
klar, hier ein
Radeberger - perfekt – geduscht
(der Schlüssel lag dort, wo wir es
vereinbart hatten) – was zu Essen
gemacht (Kartoffelpüree, danach
Tomatensuppe – dann zurück zu den
Berlinern – gleich einen Stuhl angeboten
bekommen(da der Jüngste ins Bett sollte)
– Bier und eine Zigarette, nette
Gesellschaft – was will man mehr! |