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1.Tag nach Solothurn

 

So 22.8.2010 | 1. Tag  Von Prisdorf (mit S-Bahn nach Hamburg-Harburg Rathaus) dann nach Kuddelse (kurz vor Fallingborstel) zum Campingplatz | 120km | Ø 17km/h | kaum Höhenmeter | maximale Steigung 3 Prozent

Einen Tag vorher entschloss ich mich den Leine-Heide-Weg zu fahren. Ich befuhr ihn sozusagen anders herum - deshalb müsste er Heide-Leine-Weg heißen.

Die Vorbereitungen hatte ich schon Monate davor abgeschlossen. Die Standorte der Campingplätze sind mir dabei immer sehr wichtig - man will ja schließlich wissen, wo man nachts schlafen kann... Kanu oder Ruderclubs sind hier nicht zu finden, da die Leine nicht schiffbar ist.

Diese Tour stand unter keinem guten Stern: Am S-Bahnhof Hamburg-Harburg Rathaus habe ich schon beim Aussteigen einen Fuß des Anhängers abgebrochen - die Kurve hatte ich zu eng gefahren.

Als Erstes fuhr ich die Hauptstraße Richtung Westen nach Eißendorf. Hier ist eine Radweg, der aber nachher in einen Sandweg, der sich durch den Wald windet, über. Besser Straße fahren... Nach der Autobahn A7 Überquerung ging es zum "Kiekeberg". Hier geht es das erste Mal von der Straße weg durch die Natur nach Vahrendorf. Die Beschilderung ist nicht gerade üppig, aber ausreichend. Sandwege führen durch den Stuvenwald. Die Steigung ist harmlos beim Sieverser Sunder. Ein kleines Stück Hauptstraße, dann kommt links ein Schild nach Buchholz in der Nordheide. Hier ging auch vor genau einer Woche die Strecke der CYCLASSICS durch. Die 100km - mit dem Rennrad - schaffte ich in 3 Std. Heute wird es wohl etwas länger dauern. Nach Seppensen führte der Weg nach Holm. Der Himmel sah immer noch bedeckt aus (wie vor einer Woche) - angenehme Temperatur, Wind aus Süd-West und kein Regen - das sollte bis zum Abend so bleiben. Der Weg führt über wenig befahrende Straßen an der Wassermühle über die Seeve.

In Undeloh beginnt der Weg über historische Straßen nach Wilsede. Hier fahren zahllose Kutschen im Minutentakt. Mit dem Fahrrad ist der Weg an schönen Tagen etwas anstrengend, da nur auf dem schmalen Streifen neben dem Kopfsteinpflaster gefahren werden kann. Die Straße ist zu holrig und voller Kutschen. Der Weg ist von Spaziergängern, Wanderern und anderen Radfahrern bevölkert, wie man rechts im oberen Bild sehen kann.

Der trockene Sand, als Fahrbahnuntergrund ist teilweise tückisch. Hier kann leicht das Vorderrad außer Kontrolle geraten. Zum Schieben ist die Strecke zu weit.

Hier bin ich in der Hohen Osterheide (km 335). Auf dem Schild steht folgendes: Pfeil nach links <- Scharrl 7km | Pfeil entgegen Betrachter * Niederhaverbeck 3km (entgegen Fahrtrichtung)  | Pfeil nach rechts -> Wintermoor 3km | In Fahrtrichtung zeigt das Schild auf dem Pfosten dem Leine-Heide-Radweg an.

Diese Wege sind gut befestigt. Es geht immer nur geradeaus durch diesen Mischwald. Am Ende habe ich Schneverdingen (km 330) erreicht. Die Beschilderung lässt zu wünschen übrig. Wer die Bahnlinie kreuzt hat gewonnen.

Dieser Steingarten ist Privatbesitz. Er kann gerne betreten und bewundert werden. Falls jemand Unkraut findet, möchte er es bitte herausziehen - so steht es auf einem Schild.

Der Weg auf dem Foto links und rechts sind ein und der Selbe. Die Panoramaaufnahme verändert das Erscheinungsbild etwas.

    

Hier treffen zwei Wege aufeinander (km 310). Aus Richtung Neuenkirchen (3 km) - der Weg vom Standort gerade weg führt - bin ich gekommen | In Richtung (auf dem Bild ganz links) es nach Soltau 6,6km (Fahrtrichtung) | Der Weg ganz rechts führt auch nach Schneverdingen (13km) | Nach Riensheide  / Birkenmoor geht es rechts vom Schild mit dem Reiter

Dieses Bild zeigt den Fluss Böhme. Er verbindet drei Städte: Soltau - Bad Fallingborstel - Walsrode. Der Campingplatz "Böhmeschlucht" (km 285) liegt direkt an der Böhme.

 

In der Böhmeschlucht

Die Böhme ist der westlichste der größeren Flüsse der Südheide. Anders als diese ist sie im Mittellauf zwischen Dorfmark und Walsrode durch ein relativ enges Tal gekennzeichnet, dessen Höhepunkt die 40 m hohen Steilufer der “Fallingbosteler Lieth” sind.

Zurückzuführen ist die Naturbeschaffenheit der Böhmeschlucht auf die erdgeschichtliche Ostseevereisung. Während der Eiszeit stießen Eismassen von Skandinavien kommend weit nach Süden und somit bis in die Heide vor. Diese Ausläufer der großen Gletscher bewirkten die wallartigen Aufschüttungen des Erdbodens und Gesteinsmaterialien. Am Rande eines Gletschers entstand diese im Vergleich kleine aber bezeichnende Endmoränenlandschaft, die heute als “Böhmeschlucht” oder “Fallingbosteler Lieth” bekannt ist. Eine derartige Endmoräne, wie wir sie in der Böhmeschlucht finden, kennzeichnet die Linie des oder eines maximalen Gletschervorstoßes oder eines Gletscherstillstandes. Anders als z. B. in den Alpen findet man in der Böhmeschlucht keine Felswände. Geprägt ist dieses Gebiet von wunderschönen Baumbeständen und idyllischen Wanderwegen.

Neben der Landwirtschaft, den Wäldern und der Böhme prägt der Campingplatz „Böhmeschlucht“, der auch in derselben gelegen ist, das Ortsbild in Vierde. Vierde befindet sich in der Heidmark, dem ehemals schönsten Teil der Lüneburger Heide. Große Teile der Heidmark wurden 1935/36 zu einem Truppenübungsplatz (heute größter Truppenübungsplatz Europas), wobei zahlreiche Dörfer von der Landkarte verschwanden.

Über den Hexenberg, den es in Vierde gibt, wird seit Generationen diese Sage weitergegeben: "Früher lebte im Papenhaus eine Hexe. Eines Tages starb sie. Sie sollte auf dem Berg begraben werden. Nun wurde sie auf einen Wagen geladen. Die Pferde schwitzten unter ihrer Last. Bei Leitzmanns konnten sie nicht mehr weiter. Da wurde es im Sarg lebendig. Man öffnete schnell den Sarg. Da sprang eine Sau heraus." Seither gebe es den Namen "Hexenberg".

 
rechtes Bild:

Das mittlere Böhmetal

(oberhalb von Bad Fallingbostel)

linkes Bild:

Die Böhme am Tietlinger Wacholderhain bei Honerdingen

 

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